Val di Fassa

Das Königreich von König Laurin ist der Catinaccio. Beim Anblick der architektonischen Wunder, die die Natur in den Fassa Dolomiten geschaffen hat, denkt man unweigerlich an Märchen und Legenden. Kein Planer hätte das helle Gestein besser mit den grünen Wiesen und dichten Wäldern in Einklang bringen können.

Gebirgstraditionen

Sprache und Kultur sind hier ladinisch: Das Museum Ladin in San Giovanni di Fassa, in der Mitte des Tals, sammelt eine Fülle von Traditionen und Eigenheiten. Es gibt noch viele alte Fassa-Häuser, die von zwei breiten Schrägdächern geschützt werden, mit Sprossenfenstern und Fassaden, die mit Holzgalerien und sakralen oder volkstümlichen Fresken verziert sind. In jedem Haus gab es eine «Mussa», einen großen gemauerten Ofen, der die Küche und oft auch die Schlafräume beheizte. 

Auf dem Tisch standen Orzetto, Bergravioli, Polenta, Pilze, Wild, Beeren, Buchweizentörtchen und Strudel. Die Malga, die schmackhaften Käsesorten aus Ziegen- und Schafsmilch, sind das Ergebnis der lokalen Schafzucht. Der König der Fassa-Käse ist der Puzzone di Moena (Spetz tsaorì), ein halbfetter, sehr schmackhafter Käse, der nach sechsmonatiger Reifung genossen werden sollte.

Bergweiden und hoch gelegene Sonnenuntergänge

Das Val di Fassa wird vom Wildbach Avisio durchquert, der von der Marmolada herabfließt, und ist von Bergen umgeben. Berge, die seit den Anfängen des Pionierbergsteigens Entdecker, Bergsteiger, Geologen und Botaniker aus der ganzen Welt angezogen haben. Aus den Seitentälern kommen rauschende Nebenflüsse, die dem Wasser des Avisio ihre eigene Lebendigkeit verleihen. Beim Durchqueren von Weiden, Wiesen und Bergpfaden stößt man unweigerlich auf Tabià, die charakteristischen Holzscheunen. 

 

Von der Mühsal vergangener Zeiten bis zum internationalen Tourismus, der heute Sommer und Winter im Fassatal belebt. Der Frühling und der Herbst sind die Zeiten, in denen das stille und klare Tal seine leuchtenden Farben und seinen Glanz zeigt. Die faszinierendste Tageszeit ist das Alpenglühen, wenn sich die Dolomitengipfel bei Sonnenuntergang durch die vom Horizont kommenden Sonnenstrahlen violett färben. Fichte, Weißtanne, Kiefer und Lärche sind die Herren der Wälder. 

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